Der Masterplan für die Ortskernentwicklung Annenheim hat zum Ziel, das Projektareal zwischen Seepark und Gerlitzen Kanzelbahn als zentrales und multifunktionelles Bindeglied zwischen Berg und See wiederherzustellen. Das neue Hotel Kaiserhof bildet dabei das zentrale Kernstück der Projektüberlegungen und soll als Ganzjahresbetrieb nicht nur wesentlich zur Stärkung der Tourismusregion beitragen, sondern auch wertvolle, öffentlich nutzbare Infrastruktur für die einheimische Bevölkerung verfügbar machen.
Realitätsnahes Animationsvideo © Trecolore Architects
Ein Leuchtturmprojekt für Annenheim
mit überregionaler Strahlkraft
Die Marktgemeinde Treffen ist seit Jahren bemüht die touristische Weiterentwicklung im Gemeindegebiet zu fördern sowie die bestehenden Leitbetriebe mit überregionaler Strahlkraft zu stärken. Dem Tourismus kommt aufgrund der Gunstlage des Gemeindegebietes (Berg und See) bei diesen Bemühungen naturgemäß eine große Bedeutung zu. Der Ganzjahrestourismus ist dabei eine Hauptzielsetzung. Wichtig ist es, die Beschäftigungssituation zu verbessern, aber auch die Servicequalität für Einheimische und Gäste nachhaltig zu steigern.
Die Berg-See-Verbindung in Annenheim birgt ein großes Potential, das weit über die Landesgrenzen hinaus als einzigartig zu bewerten ist. Allein in der Sommersaison frequentieren rund 40.000 Passagiere der Ossiacher See Schifffahrt die Anlegestelle in Annenheim, viele davon um nach wenigen Metern Fußweg die Kanzelbahn für eine Auffahrt auf die Gerlitzen Alpe zu nutzen.
2014 wurde der Tourismusbetrieb „Aichelberghof“ stillgelegt und der denkmalgeschützte Übergangssteg zur Kanzelbahn musste aus bautechnischen Sicherheitsgründen abgetragen werden. Die einzigartige Berg-See-Achse wurde damit geschwächt und das große touristische Potential des Areals rund um den Aichelberghof signifikant abgewertet.
Neues Hotelprojekt als
Impulsgeber für den Masterplan
Im Jahr 2016 erwarb die Tertius Beteiligungs GmbH (Kaiserhof Hotels in Kitzbühel und Wien) die Liegenschaft Aichelberghof und setzte damit einen entscheidenden Impuls zur Entwicklung eines Masterplans: ein ganzjährig betriebenes Hotel der 4-Sterne-Kategorie sollte die Standortqualität infrastrukturell aufwerten und die Grundlage für eine Vielzahl weiterer Maßnahmen schaffen.
Der Gemeinderat hat, einstimmig, einen Kriterienkatalog beschlossenen, in dem Erhaltung, Erweiterung und Ausbau öffentlich nutzbarer Einrichtungen als Zielvorgaben definiert sind.
Die Kärntner Landesregierung hat Mitte 2019 ein Förderprogramm für Projekte mit touristischer Strahlkraft initiiert, um durch Investitionen in moderne Tourismusinfrastruktur nachhaltige Maßnahmen zur Saisonverlängerung und einen erfolgreichen Ganzjahrestourismus zu generieren. Eine Expertenjury aus österreichweit anerkannten Tourismusfachleuten hat anhand eines Kriterienkataloges, der auch klima- und umweltpolitische Aspekte bei der Projektbeurteilung berücksichtigt hat, dann im November 2019 unter anderen auch das Projekt „Masterplan für die Ortskernentwicklung Annenheim“ als Leuchtturmprojekt ausgezeichnet.
Für die Marktgemeinde Treffen war das nicht nur ein bedeutender Achtungserfolg, sondern ist auch mit einer Förderung verbunden, die bei der Finanzierung der Infrastrukturmaßnahmen für öffentliche Teilbereiche des Gesamtprojektes von Bedeutung ist.
Investitionen in Millionenhöhe
Um das Leuchtturmprojekt tatsächlich zur Umsetzung zu bringen, sind Investitionen mit einem Gesamtvolumen von rund 30 Mio. Euro geplant. Einen Großteil investiert Hotelier Christian Hofer; aber auch die Österreichischen Bundesbahnen tätigen eine beträchtliche Investition in die Neugestaltung der S-Bahn Haltestelle Annenheim, wie auch die Marktgemeinde Treffen in infrastrukturelle Maßnahmen im Seepark und den Zufahrtsstraßen. Die Gerlitzen Kanzelbahn Touristik und die Ossiacher See Schifffahrt haben ebenfalls ihre Bereitschaft bekundet, an der Finanzierung von Schnittstellen mitzuwirken.
Berg-See-Verbindung mit
großem Potential
Der Masterplan für die Ortskernentwicklung Annenheim hat zum Ziel, das Projektareal zwischen Seepark und Gerlitzen Kanzelbahn als zentrales und multifunktionelles Bindeglied zwischen Berg und See wiederherzustellen. Das neue Hotel Kaiserhof bildet dabei das zentrale Kernstück der Projektüberlegungen und soll als Ganzjahresbetrieb nicht nur wesentlich zur Stärkung der Tourismusregion beitragen, sondern auch wertvolle, öffentlich nutz-bare Infrastruktur für die einheimische Bevölkerung verfügbar machen.
Partnerschaftliche Zusammenarbeit
für ein gemeinsames Ziel
Nicht nur der Gemeinderat der Marktgemeinde Treffen – der alle notwendigen Beschlüsse zur Realisierung dieses Projektes einstimmig (!) gefasst hat – hat im Interesse dieser einzigartigen Zukunftschance mit viel Weitblick agiert: Alle am Standort vertretenen Betriebe haben einen großartigen Beitrag geleistet, um die Vision einer attraktiven Berg-See-Verbindung zu realisieren.
Die Ossiacher See Schifffahrt ist mit der Einsetzung eines zweiten Schiffes – der MS Gerlitze – in Vorleistung gegangen und trägt damit schon heute dazu bei, dass die Schnittstelle Berg und See als touristischer Hot Spot weiter ausgebaut wird.
Noch heuer im September werden die Österreichischen Bundesbahnen mit einer Millioneninvestition die S-Bahn-Haltestelle Annenheim modernisieren und etwa 100 Meter weiter westlich eine neue, über eine später an das Hotel angeschlossene Rampe auch barrierefrei erreichbare, Haltestelle errichten. Bereits im Juni 2021 wird diese in Betrieb gehen.
Auch die Gerlitzen Kanzelbahn hat in den nächsten Jahren eine millionenschwere Investition in die Modernisierung ihrer Anlagen geplant. Die Verbindung zum See wird bereits mit der Fertigstellung des neuen Hotel Kaiserhofs wieder auf kurzem Wege möglich sein.
Das Hotel Kaiserhof
verbindet Berg und See
Der Hotel-Neubau wird wichtige Funktionen eines Mobilitätsknotenpunktes übernehmen: Die Verlängerung des Bahnsteiges führt an der dem Berg zugewandten Seite des Gebäudes direkt zu einem öffentlichen Stiegenhaus und einem öffentlichen Aufzug, der Fußgänger und Radfahrer auf das Niveau des Parkdecks der Gerlitzen Kanzelbahn bringt. Der neue Übergangssteg über die Bundesstraße und den Gleiskörper führt barrierefrei auf das Areal der Gerlitzen Kanzelbahn. Die Berg-See-Verbindung ist damit wieder auf kurzem Weg hergestellt.
Denkmalgeschütztes Bahnhofsgebäude
wird zur neuen „Schiffsanlegestelle“
Da die ÖBB eine neue, moderne und barrierefreie Haltestelle für die City-Jet-Verbindungen der S-Bahn errichten, hat das alte Bahnhofsgebäude als solches ausgedient und findet direkt im Seepark einen neuen Standort. Gemeinsam mit dem alten Fußgängersteg (beide stehen unter Denkmalschutz) bildet es zukünftig einen „Bahnhof für die Ossiacher See Schifffahrt“. Auch ein öffentlich zugänglicher Kiosk ist in dem Gebäude vorgesehen.
Seepark Annenheim und Promenade
bleiben uneingeschränkt öffentlich
Die deutlichen Verbesserungen der Infrastruktur und die Erschließung machen deutlich, dass Befürchtungen, wonach die Zugänglichkeit der Öffentlichkeit eingeschränkt werden könnte, zerstreut werden können. Im Gegenteil: Der Seepark Annenheim und die neu geschaffenen Promenaden werden deutlich attraktiviert und auch weiterhin uneingeschränkt für die Öffentlichkeit nutzbar bleiben. Ein Promenadencafé, ein Bootsverleih, Steganlagen, Wasserschischule und -club werden Bevölkerung und Gäste gleichermaßen ansprechen und „Seeberührungen“ ermöglichen.
Auch die Bühne im Seepark bleibt als beliebte Veranstaltungslocation erhalten und wird um 90 Grad gedreht, sodass sie zukünftig auf der Achse der Aussichtsplattform nach Süden ausgerichtet ist und den Blick auf den See ermöglicht. Die bislang in Containern untergebrachten öffentlichen WC-Anlagen werden im Sockelgeschoss des Hotelgebäudes untergebracht.
Darüber hinaus sollen ein Trinkbrunnen, E-Bike-Ladestationen und ein Fahrrad-Verleih den Seepark Annenheim zukünftig noch attraktiver machen.
Das neue Hotel Kaiserhof
Der ehemalige Aichelberghof wird den Erwartungen selbst weitgehend anspruchsloser Gäste nicht mehr gerecht. Zudem hat die Bausubstanz aufgrund der fehlenden Bewirtschaftung in den letzten Jahren gelitten; ein Umbau und eine Sanierung sind aus wirtschaftlicher Sicht undenkbar. Das Gebäude wird demnach einem Neubau weichen.
Das neue Hotel Kaiserhof wird als 4-Stern-Betrieb geführt werden und insgesamt 93 Zimmer und Suiten mit circa 185 Betten anbieten. Zwölf davon werden in einem Nebengebäude – der Dependance – untergebracht und als Familiensuiten ausgeführt.
Ein attraktives Wellness-Angebot soll dazu beitragen, dass das Hotel auch in den Nebensaisonen eine gute Auslastung aufweist. Direkt im Hauptgebäude wird ein großer Wellnessbereich mit Saunen, Dampfbädern und Ruheräumen sowie ein Fitnessraum untergebracht. In dem unterirdisch mit dem Hotel verbundenen Badehaus direkt am Seeufer wird der Gast einen kombinierten Indoor- und Outdoor-Pool, Steganlagen mit Liegeflächen und Einstieg in den See, eine kleine Sauna und Behandlungsräume für Kosmetik und Massagen vorfinden.
Auch Veranstaltungen, Tagungen und Seminare bis ca. 200 Teilnehmer sollen die Auslastung in der Region stärken und sie als Ganzjahresdestination positionieren.
Das Hotel Kaiserhof am Ossiacher See wird neben dem Halbpensionsrestaurant für Hotel- und Dependancegäste auch ein öffentlich zugängliches à la carte Restaurant betreiben. Beide Restaurants werden auch über Terrassen verfügen, die einen schönen Ausblick auf den Ossiacher See ermöglichen.
Eine moderne Bahninfrastruktur für
Annenheim und den Ossiacher See
Im Jahr 2020 und 2021 wird die Haltestelle Annenheim geringfügig nach Westen verschoben und neu gebaut. Diese nachhaltige Investition stellt einen ersten Schritt dar, um das Bahnfahren auf der gesamten Strecke von St. Veit an der Glan bis Villach deutlich komfortabler und moderner zu machen. In den Folgejahren werden entsprechend dem Erneuerungsbedarf auch die weiteren Bahnhöfe entlang dieser Strecke sukzessive erneuert und attraktiviert.
Im September 2020 beginnen die Arbeiten zur Modernisierung der Haltestelle Annenheim, die besonders für den örtlichen Tourismus ein leistungsfähiger und klimafreundlicher Zubringer ist. Bis Juni 2021 entsteht eine schwellenfreie, attraktive Haltestelle. Dafür wird ein neuer Bahnsteig errichtet, der sowohl an der Westseite über eine Stiegenanlage, als auch an der Ostseite über eine Rampe erschlossen wird, um so kurze Wege für die Fahrgäste zu schaffen.
Der Wartebereich und der Aufgang werden überdacht. Im Bereich des Stiegenaufgangs wird auch eine überdachte Bike&Ride-Anlage für 10 Fahrräder errichtet.
Projektchronologie seit Einreichung zur Baubewilligung
Februar 2021
Sechs Monate nach der erfolgten Einreichung zur baubehördlichen und gewerberechtlichen Genehmigung wurde auf Wunsch der Behörde auch das Teilprojekt „Übergangssteg über die B94“ in das Gesamtprojekt integriert und eine erneute Einreichung erforderlich.
Juni 2021
Baurechtliche und gewerberechtliche Bauverhandlung
August 2021
Baurechtliche Bewilligung erteilt
September 2021
Beschwerde eines Anrainers beim Landesgerichtshof Kärnten
Oktober 2021
Gewerberechtlicher Baubescheid erteilt
Dezember 2021
Die Beschwerde des Anrainers gegen den baurechtlichen Baubescheid wird vom Landesgerichtshof Kärnten als unbegründet abgewiesen.
Februar 2022
Der Anrainer beantragt eine außerordentliche Revision vor dem Bundesverwaltungsgerichtshof. Die Revision vor dem Verwaltungsberichtshof wird im gleichen Monat als unzulässig zurückgewiesen. Dem Antrag der Revision auf aufschiebende Wirkung wurde nicht zuerkannt.
April 2022
Die Beschwerde des Anrainers gegen den gewerberechtlichen Baubescheid wird als unbegründet abgewiesen.