Das Projektgrundstück war einfach prädestiniert für ein außergewöhnliches Wohnhaus: Die leicht erhöhte Lage an einem sanft abfallenden Hang und die beachtliche Größe von fast 3.800 m² schaffen die Grundlage für ein spannendes Wechselspiel aus repräsentativ selbstbewusster Erscheinung bei gleichzeitigem Anspruch auf Schutz von Intimität. Das trifft im Wesentlichen auch die Aufgabenstellung des Bauherrn, der sich eine Einbeziehung der beeindruckenden Aussicht über das Talbecken gewünscht hat, wobei eine bestmögliche Überschneidung von Innen- und Außenraum angestrebt wurde.

Diese beeindruckende Aussicht über das südliche Lavanttal, aber auch die umgebene dörfliche Bestandsbebauung, die Topographie und die im Nordwesten befindliche öffentliche Erschließungsstraße waren maßgebliche Parameter für die Gestaltungsüberlegungen. Diese haben letztendlich einen 2-teiligen Baukörper ausformuliert, der über eine großflächige – im Erscheinungsbild eine dominante Spange ausbildende – Überdachung zu einem Ganzen verschmilzt. Der Hauptbaukörper nimmt alle Wohnräume auf, jener direkt über der Garage positionierte Gebäudeteil beherbergt ein Home Spa mit Sauna und Ruheraum.

Diese Gebäudeteile ruhen auf einem Sockelgeschoss, das teilweise in das Gelände integriert ist und eine großzügige Garage sowie Technik- und Lagerräume beherbergen. Die Gebäudegliederung formuliert in der Mitte einen beeindruckenden Eingangsbereich mit einem weitläufigen Vorplatz; der alles überspannende Dachflügel ist in diesem Bereich geöffnet, darunter sind in einem Rabatte drei Zypressen gepflanzt, die bei entsprechendem Wachstum eines Tages den Dachflügel durchdringen können. Eine Marmortreppe führt direkt auf das Niveau der Wohnebene samt einer ausgedehnten Terrassenanlage mit Infinity Pool. Die L-förmige Bausubstanz sorgt dafür, dass dieser Bereich über ein hohes Maß an Privatsphäre verfügt, der weder vom Zugangsbereich noch von den Straßen und der umgebenden Bebauung einsehbar ist.

So introvertiert, wie sich der Baukörper zum öffentlichen Raum darstellt, so extrovertiert erscheint er mit überdimensionalen Glasportalen in Richtung der Terrassenanlage und gibt den Blick über das Lavantal frei. Die großzügige Gartenanlage fällt nach Südosten leicht ab; den Höhenschichten angepasst bilden künstliche Geländestufen eine puristische Gartengestaltung, Obstbäume sorgen für einen harmonischen Übergang zum angrenzenden Gelände.

Der südöstliche Teil des Baukörpers tritt durch eine vorgelagerte Säulenreihe in Erscheinung, deren skulpturaler Charakter einerseits ein wesentliches Gestaltungselement darstellt, andererseits aber auch durch Dimension, Porportion und Anordnung die Transparenz der großflächigen Glasportale bricht und so für Intimität und Privatsphäre sorgt. Das Obergeschoss beherbergt die Schafräume, die jeweils über eigene Badezimmer verfügen.